25.10.2017

Welche Kompetenzen benötigen Hamburger Weiterbildungsanbieter?

Ergebnisse der Online-Befragung

Die vollständige Auswertung als PDF-Datei finden Sie HIER.

 

Zusammenfassung:

 

Beantwortet wurde die Befragung zu zwei Dritteln von Führungskräften und zu einem Drittel von Geschäftsführern und Geschäftsführerinnen. Die Anzahl der Beschäftigten bei Weiterbildungsanbieternvariiert: Die größte Gruppe bilden mit 45,4 Prozent die Anbieter mit 10 bis 49 Beschäftigten. Die Kleinstanbieter mit bis zu 9 Beschäftigten sind mit 27,3 Prozent am zweithäufigsten vertreten. Keiner der Weiterbildungsanbieter gab an, mehr als 200 Beschäftigte zu haben.

 

Der erste Teil der Befragung akzentuiert die allgemeine Weiterbildungskultur im Unternehmen: Dies bezieht sich beispielsweise auf die eigene Bedarfsermittlung, auf mögliche Auslöser für eine Weiterbildung sowie auf intern unterstützte Entwicklungsmöglichkeiten und die Nutzung von externen Anbietern.

 

Über 70 Prozent der beteiligten Weiterbildungsanbieter gaben an, den Weiterbildungsbedarf ihrer Mitarbeiter/-innen zu ermitteln, 89 Prozent davon in Mitarbeitergesprächen und zwei Drittel durch Beobachtung, z. B. am Arbeitsplatz. Nur ein Drittel führt regelmäßig Kompetenzfeststellungen durch. Hier waren, genau wie bei der nächsten Frage, Mehrfachnennungen möglich.

 

Für die Weiterbildung ihrer Beschäftigten haben rund 64 Prozent der beteiligten Weiterbildungsanbieter in den letzten 3 Jahren selbstständige Berater/-innen, Trainer/-innen und Coaches bzw. 55 Prozent klassische Weiterbildungsdienstleister in Anspruch genommen. Mit jeweils 27 Prozent wurden Industrie-, Handels- oder Handwerkskammern, Verbände oder (Fach-)Hochschulen genutzt.

 

Auslöser für eine Weiterbildung sind bei etwa 73 Prozent die Anpassung an neue fachliche Entwicklungen und am zweithäufigsten betriebliche Umstrukturierungen bzw. Änderungen der betrieblichen Abläufe, die Einarbeitung neuer Beschäftigter und die Förderung
individueller Karrierewege.

 

Fast zwei Drittel der Weiterbildungsanbieter unterstützen ihre Beschäftigten durch die Freistellung für nicht staatlich geregelte Weiterbildungen oder intensiviert das Lernen am eigenen Arbeitsplatz. Über 50 Prozent unterstützen die Teilnahme an nicht staatlich geregelten Weiterbildungen ebenfalls durch eine finanzielle Beteiligung an den Weiterbildungskosten.

 

Bei den Kriterien für die Nutzung eines Weiterbildungsangebots sind sich alle einig: Sehr wichtig ist ihnen vor allen Dingen die Relevanz des Themas für die eigene Arbeitspraxis sowie ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ebenfalls im Vordergrund bei der Entscheidung für die Nutzung eines Weiterbildungsangebotes steht die Aufbereitung der Angebote in Modulen mit individueller Wahlmöglichkeit. Die Lernformen Lernen am Arbeitsplatz mit einem Lerncoach und E-Learning/Blended Learning werden als weniger wichtig gewertet. Auch berufsbegleitende Angebote oder die Vergabe eines anerkannten Zertifikats spielen nur eine geringe Rolle bei der Wahl.

 

Von großer Bedeutung bei der Wissensvermittlung sind den Weiterbildungsanbietern das Lernen in Projekten und Gruppen, das Lernen im Arbeitsprozess und am Arbeitsplatz, betriebliche Weiterbildungsmaßnahmen und die Teilnahme an Tagungen und Konferenzen.

 

Weiterbildungsanbieter informieren sich größtenteils auf Kursportalen und -datenbanken, wie z. B. WISY und Kursnet, über Angebote für ihre Beschäftigten, ein Drittel der Befragten nutzt öffentliche Fördermöglichkeiten für die Weiterbildung der Beschäftigten.


Im zweiten Teil der Befragung wurde nach der Teilnahme an Weiterbildungen und nach dem konkreten Weiterbildungsbedarf, unterteilt nach Führungskräften, Fachkräften sowie An- und Ungelernten, gefragt.

 

Bei der Beantwortung der Fragen nach der Freistellung von Beschäftigten und bei der durchschnittlichen Dauer der Weiterbildungen unterscheiden sich die Antworten für die Führungs- und Fachkräfte nur gering. Etwa 10 Prozent der Teilnehmenden gaben an, im vergangenen Jahr keine Führungskräfte freigestellt zu haben, hinsichtlich der Fachkräfte trifft das auf 20 Prozent der beteiligten Weiterbildungsanbieter zu. Für beide Zielgruppen betrug die Dauer einer Weiterbildung mehrheitlich mehr als 2 und maximal 5 Tage.

 

Die relevanten fachlichen Weiterbildungsthemen für Führungs-, aber auch Fachkräfte sind insbesondere Managementthemen, wie z. B. Projektentwicklung und Organisationsentwicklung, und Personalführungsthemen.

 

Ein deutlicher Unterschied zeigt sich zwischen Führungs- und Fachkräften bzgl. der überfachlichen Themen für eine Weiterbildung. Für beide Zielgruppen werden zwar Weiterbildungen im Kommunikationsbereich zentralisiert, aber besonders bei Fachkräften wird ein Bedarf im Bereich EDV gesehen. Bei sonstigen Nennungen wird ebenfalls darauf verwiesen, dass Weiterbildungen im Bereich Social-Media-Marketing, z. B. hinsichtlich Karrierenetzwerke wie Xing, benötigt werden.


Die An- und Ungelernten scheinen bei Weiterbildungsanbietern eher unterrepräsentiert zu sein, da die Fragen zu dieser Zielgruppe nur von 2 der teilnehmenden Weiterbildungsanbieter beantwortet wurde und diese darauf verweisen, dass es keine Weiterbildungen im Jahr 2016 für An- und Ungelernte gab. Somit wurde diese Zielgruppe in der Auswertung nicht weiter berücksichtigt.

 

Über das Konzept der Weiterbildungsbausteine sind alle Weiterbildungsanbieter, die diese Frage beantworten haben, informiert. Über 50 Prozent von ihnen sind daran interessiert, gemeinsam mit „Netz3L – Hamburg bildet“ passgenaue Weiterbildungsbausteine zu entwickeln.

 

Die vollständige Auswertung als PDF-Datei finden Sie HIER.

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