Im Gespräch mit Dr. Fereshte Adib Saberi. Gründerin vom IAB - Interdisziplinärer Arbeitskreis Bewegungsstörungen e. K.


Dr. Fereshte Adib Saberi ist Ärztin
für Nervenheilkunde

Dr. Fereshte Adib Saberi ist Ärztin für Nervenheilkunde und hat 2006 den Arbeitskreis gegründet. IAB ist eine Plattform, die die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Patienten/-innen, Angehörigen und therapeutisch Tätigen fördert. Seit Ende letzten Jahres kooperiert Adib Saberi mit Netz3L.

 


Netz3L: Welche Weiterbildungsbausteine haben Sie bereits gemeinsam mit Netz3L entwickelt?

Wir haben bisher für die interdisziplinäre Dystonie-Therapie drei aufeinander aufbauende Weiterbildungsbausteine entwickelt und freigegeben. Und im Moment arbeite ich an weiteren Bausteinen zum Thema neurologische Bewegungsstörungen.

Netz3L: Warum haben Sie sich für die Entwicklung der Weiterbildungsbausteine entschieden? Welche Vorteile versprechen Sie sich als Bildungsanbieter von der Arbeit mit Weiterbildungsbausteinen?

Ich finde den Ansatz von Netz3L sehr gut: Das Projekt bietet eine griffige Systematik, die die Inhalte von Fortbildungen in den Mittelpunkt stellt und zugleich nicht zu sehr formalistisch ist. Die Diskussion mit den Netz3L-Mitarbeiterinnen und die Auseinandersetzung mit den Netz3L-Standards hat uns geholfen, unsere eigenen Ansätze zu verbessern. Darüber hinaus erhoffen wir uns über die Kooperation eine bessere Verbreitung unserer Geschäftsideen.

Netz3L: Sehen Sie auch Vorteile für die Teilnehmenden von Weiterbildungsbausteinen und deren (zukünftige) Arbeitgeber?

Ja, die Weiterbildungsbausteine zur Therapie von Bewegungsstörungen wie Dystonien, Parkinson-Syndromen und Spastik sind angesichts der wachsenden Patientenzahlen sowie der wachsenden Anforderungen an diese Therapien für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen eine sinnvolle Zukunftsinvestition. Ganz konkret können z. B. über die Zertifikatsanlagen der Weiterbildungsbausteine die Teilnehmenden belegen, welche Kompetenzen sie in der Weiterbildung erworben haben. Und Arbeitgeber können anhand der Zertifikate besser den Mehrwert für die alltägliche Arbeit erschließen.

Netz3L: Wie bewerten Sie den Entwicklungsaufwand von Weiterbildungsbausteinen?

Der Entwicklungsaufwand ist nicht unerheblich. Innovationen voranzutreiben, die Sinnhaftigkeit der Arbeit zu vermitteln und die Freude über die Ergebnisse der Weiterbildungsbausteine überwiegen jedoch den Aufwand bei Weitem.

Netz3L: Welche Unterstützung haben Sie bei der Entwicklung durch Netz3L erhalten?

Die Unterstützung durch die Mitarbeiterinnen von Netz3L war sehr intensiv und konstruktiv. Wir haben uns zweimal getroffen und alles weitere in Telefonaten und E-Mails klären können. Ich habe sehr gute Unterstützung erhalten. Insgesamt eine positive Erfahrung.

Netz3L: Hat sich durch die Entwicklung von Weiterbildungsbausteinen in Ihrer Arbeit etwas verändert?

Über die Arbeit mit Netz3L wurden wir angeregt, unsere Ausbildungsangebote in kleinere Bausteine aufzuteilen. Das hat den Vorteil, dass wir nun noch gezielter unsere Zielgruppe ansprechen und hierüber auch noch mehr Teilnehmende erreichen können.

Netz3L: Planen Sie, dass auch die Dozierenden der Veranstaltungen mit den Weiterbildungsbausteinen arbeiten bzw. ihre Veranstaltungen nach dem Outcome orientieren?

Das ist selbstverständlich der Fall. Gerade für Dozierende ist es sehr hilfreich, sich strukturiert mit Lernzielen und Methoden sowie mit dem Thema Kompetenzfeststellung auseinanderzusetzen und darüber ihre Arbeit zu reflektieren. Für viele ist das eine neue Denkweise.

Netz3L: Wie ist es zu der Kooperation mit Netz3L gekommen?

Wir haben im Rahmen einer Veranstaltung von Weiterbildung Hamburg e. V. das Konzept kennengelernt und waren sofort vom Netz3L-Ansatz begeistert. Daraufhin haben wir direkt Kontakt mit dem Projekt aufgenommen und die Zusammenarbeit begonnen.

Netz3L: Was raten Sie anderen Bildungsanbietern, die ebenfalls Weiterbildungsbausteine nach Hamburger Standards entwickeln möchten?

Sehen Sie es als Chance an, dass sich die Netz3L-Mitarbeiterinnen mit Ihren Weiterbildungskonzepten detailliert und intensiv auseinandersetzen. Das führt nicht zuletzt zu einer besseren Positionierung im Wettbewerb.

Netz3L: Welche weiteren Bausteine planen Sie zurzeit?

Wir arbeiten gerade an Bausteinen für Fachtherapeutinnen und Fachtherapeuten zu den Themen Parkinson-Syndromen, Dystonien, Spastik wie auch zu weiteren neurologischen Bewegungsstörungen.

Netz3L: Frau Dr. Adib Saberi, vielen Dank für das Gespräch!

 

Das Interview führte Petra Wördehoff.